Army Intelligence Analyst Bradley Manning ...
Army Intelligence Analyst Bradley Manning: ein Beispiel für Zivilcourage
Jetzt zu den SiKo-Protesten kommen auch GIs nach München, um mit uns gegen die Kriegspolitik aufzustehen (mehr in Kürze)
Vom 1. bis zum 21. Dezember 2011, stand Bradley Manning in Fort Meade, einem U.S. Militärstützpunkt in Maryland, U.S.A., vor einem Militäruntersuchungsgericht der U.S. Army.
Dieses Gericht soll vorerst untersuchen, ob ihm überhaupt wegen Verbreitung von angeblichen Geheimdokumente und wegen "Unterstützung des Feindes“ der Prozess vor einem Militärgericht gemacht werden soll. Der Militärrichter des Untersuchungsgerichts hat bis Februar 2012 Zeit seine Empfehlung vorzubereiten.
Millionen Menschen in der ganzen Welt sind empört über die Kriegsverbrechen der U.S. Regierung, auch unter der Führung des Oberbefehlshabers und Präsidenten Barack Obama und „seiner“ Militärmacht. Statt die Verantwortlichen der Politik und des Militärischen-Industrielen-Komplexes anzugreifen, wird von Staatsanwälten und dem Militärapparat der USA, ein 24-jähriger Soldat, der „nur“ seine Pflichten erfüllt hat, mit drastischen Massnahmen schikaniert, in Isolierhaft gefangen, demütigt, gefoltert und verleumdet.
Was soll Bradley Manning getan haben? Bis heute ist keine konkrete Klage gegen ihn erhoben worden!
Juli 2010 hat „Wikileaks eine Reihe von mehr oder weniger geheimen US-Dokumentationen veröffentlicht und die Welt schockiert. Eins der wichtigsten dieser Dokumente ist das „Collateral Murder“ Video, das zeigt, wie in Irak unbewaffnete Zivilisten und Journalisten, von einem Apache-Hubschrauber aus, kaltblütig ermordet wurden. Durch die Veröffentlichung (u.a. in „You Tube“) dieses Videos, war es allen wiedermal klar, dass systematische Angriffe auf die Zivilbevölkerung Anteil der U.S.-Militärpolitik sind. Folge der Veröffentlichung war, dass die U.S.-Behörden mit brachialer Gewalt gegen die „Whistleblower“ (z.B. Bradley Manning und Julian Assange) vorgingen.
Bereits in Mai 2010 (vor der „Collateral Murder“ Veröffentlichung!) wurde Bradley Manning in den USA verhaftet und sofort auf den Marinestutzpunkt Quantico, Virginia gebracht. Dort blieb er, in Einzelhaft unter schlechtesten Bedingungen, 540 Tage verhaftet—ohne Anklage! Eine Verbesserung Bradleys Haftsituation ist erst durch Klagen und Massenproteste erreicht worden. Bis heute haben Tausenden Menschen in den USA, in Europa und in vielen anderen Ländern Bradley Manning durch Demonstrationen, Blockaden, Solidaritätsbriefe und Spenden unterstützt.
Daniel Ellsberg, bekannter U.S. Friedenskämpfer, hat Bradley Manning für den Nobel Friedenspreis empfohlen. 2011 hat das Munich American Peace Committee Bradley den “Peace through Conviction Award” verliehen.
Die Bewegung für eine Freilassung von Bradley Manning geht weiter. Bis Dezember 2011 haben 63 Mitglieder des Europäischen Parlaments einen Brief an die Verantwortlichen der USA unterzeichnet, u.a. dort nachzulesen. (deutsche Übersetzung vorrausichtlich in Kürze hier)